"Die Punk-Rock/New Wave-Band um Sänger Peter Hein ist wieder auf Tour!"
Alles in bester Ordnung. FEHLFARBEN sind stur. 13 unaufgeregte, 2015 aus der Zeit gefallene, immer noch fast penibel unpathetische Tunes. Neu beziehungsweise ein bisserl geändert ist, dass Peter Heins Stimme etwas tiefer geworden ist. Und zart und mit vorsichtigem Händchen betrieben, gibt es eine Handvoll musikalische Erweiterungen festzustellen: "Untergang" und "Sturmwarnung" sind knarzig-dubby, insbesondere Letzteres ist rätselhafte Musik. "Urban" ist ambitioniert, weil irgendwie Reggae, dazu noch mit einem Mini-Augustus-Pablo-Solo, geht aber wegen des umso wütenderen Heins obendrauf erst recht klar. "Rein Raus" ist ein gutes Beispiel dafür, wie die FEHLFARBEN musikalisch ticken: Disco-no-Disco, Slowfox-Pogo mit einem Schwerpunkt auf Platzangst. Und dann noch "Komitee", angebratener No-Wave-Funk, der perfekt zu den Krawallen der Expo-Eröffnung in Mailand, der Einweihung des EZB-Neubaus in Frankfurt o.ä. gepasst hätte. Gen Ende Waschzettel noch eine kleine Au swahl der besten Punchlines (Stand jetzt): "Nackt in der Zukunft, die keine war", "Die Zukunft liegt beim Komitee, das Klick für Klick sagt, was nicht geht", "An jeder freien Stelle prangt ein Logo des jüngsten Gerichts", "Wenn die Welt nicht so wäre, wie sie wär’, hätten alle ein Leben oder mehr", "Bist du noch gender oder schon gerendert?", "Ich brech’ doch keinen Streit vom Zaun mit Generationen, die sich eh nichts trau’n." Ach ja, und: "DAS RUNDE AM RAD, DA WEISS MAN NICHT, WAS ES TUT. WIR LASSEN MAL LIEBER ALLES SO WIE ES WAR, QUADRATISCH, DA BESTEHT KEINE GEFAHR."
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