Es gibt Dinge, die sollten sich nie ändern. Die Eagulls beispielsweise müssen einfach ihren Sarkasmus nach außen tragen. Das macht sie aus. Sie müssen ihre Quellen von Joy Division bis Killing Joke und My Bloody Valentine in ihren Punk fließen lassen, und auf der Bühne mit ihrer rohen und wahnsinnigen Gewalt irgendwo zwischen Punk, Rock, Garage, Krach und Wahnsinn eine Bresche schlagen. Auf der anderen Seite gibt es Dinge, die einem das Alte verleiden. Vielleicht ist es das, was Gitarrist Liam Matthews meint, wenn er sagt: „Wir mussten raus aus dieser Komfortzone.“ Der andere Gitarrist Mark Goldsworthy ergänzt: „Man kann entweder bequem weitersegeln oder eine Chance ergreifen und machen, was man wirklich will. Wir wollten den Druck besser zu werden.“ Auf ihren Touren hätten sie die alten Songs in- und auswendig runtergespielt: „Die Stücke sind toll, aber jetzt brauchen wir neues Futter.“ Das gibt es im Mai, wenn die neue Platte „Ullages“ veröffentlicht wird. Der Titel ist nicht nur ein Anagramm des Bandnamens, sondern bedeutet übersetzt soviel wie Flüssigkeitsschwund. Das passt ganz gut zu der Band aus Leeds und ihrem neuen Album: Es fehlt ein großer Schluck, wenn etwas ausläuft oder verdunstet, aber es ist immer noch eine Menge da. „Ullages“ ist das positive Gegenstück zur ersten Platte, die für gehörig Wirbel gesorgt hat mit ihrer lauten und durchaus lebenskritischen Haltung und den sehr persönlichen Lyrics. Die es jetzt immer noch gibt, nur anders, denn wie bekennt Sänger George Mitchell: „Ich muss jetzt einfach über etwas Positives singen, ich muss Stücke singen, die mich positiv fühlen lassen, weil ich ja sowieso permanent down bin.“ Wie gesagt: Es gibt Dinge, die sich ändern, und Dinge, die sich nicht ändern. Dabei kommt es oft nur auf die Perspektive an. Im Mai präsentieren Eagulls ihre neuen Songs live bei uns.
+ Egulls
Abendkasse: tba