Jupiter Jones haben immer etwas zu sagen, und sie finden auch stets die passenden Worte dafür. Die hier zum Beispiel: „Wir können mit vollgerotzten Taschentüchern untergehen, um dann mit brüllenden Fahnen wieder aufzustehen.“ Diese Textzeile des Titeltracks des sechsten Albums, des ersten mit Sven Lauer am Mikrofon, hat etwas sehr Programmatisches. Sie drückt die Lust auf neue Stücke, auf eine ganz besondere Platte der Bandgeschichte aus, man sollte sie mit Textmarker anstreichen. Und dann an den WG-Kühlschrank heften oder am besten gleich als Heckaufkleber auf die Karre föhnen. Auch nach dem erzwungenen Abgang von Sänger Nicholas Müller, der die Band an den Rand der Auflösung brachte, sind die Jungs aus der Eifel immer noch erste Sahne, was Rockmusik in Deutschland angeht. Das beweisen sie mit ihrer Coverversion von „Intrigen, Intrigen“, die demnächst auf einem Tribute-Sampler zum 90. Geburtstag von Hildegard Knef auftaucht und die den neuen Sound von Jupiter Jones schon klar umreißt. Das zeigen sie auch auf ihrer kommenden Platte „Brüllende Fahnen“, die eine gereifte und veränderte Band zeigt, die aber immer noch weiß, wie man mit einer Rockgitarre umgeht und was es heißt, eine fette Party zu feiern. Im Frühjahr gehen Jupiter Jones dann auf die – ausnehmend schön betitelte – „Abgesehen von Discofox herrscht hier Tanzverbot“-Tour, die sie in die kleinen Clubs führt, in denen es eng und nass wird, ohne große Bühne und Tamtam. Am 20. April stehen die Jungs dann auf der Bühne des Hamburger Molotow.
+ Jupiter Jones + Arliss Nancy
Abendkasse: tba